Der Dürr-Konzern baut seine Aktivitäten in der Klebtechnik weiter aus. Mit Wirkung zum 27. Mai 2010 übernimmt Dürr die Helmut Rickert GmbH mit Sitz in Wolfsburg sowie deren Tochtergesellschaft I.N.T. Rickert GmbH. Rickert entwickelt und liefert insbesondere auch Klebtechnik für den Automobil-Rohbau. Bereits im Januar hat Dürr die auf Klebtechnik für die Automobil-Endmontage spezialisierte Klaus Kleinmichel GmbH erworben. Durch die Zukäufe bietet Dürr nun Lösungen für alle klebtechnischen Anwendungen in der Automobilindustrie an. Über sein internationales Vertriebsnetzwerk wird das Unternehmen die Technologien von Rickert und Kleinmichel zukünftig weltweit vermarkten.
Rickert zählt in Deutschland zu den führenden Anbietern von Produkten für das Kleben von Karosserieteilen im Rohbau. Das Unternehmen, das rund 30 Mitarbeiter beschäftigt, bietet auch Applikations- und Versorgungssysteme zum Abdichten von Schweißnähten mit PVC (Sealing). Die 1992 gegründete Rickert-Gruppe erwirtschaftet einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 12 Mio. Euro. Der Kaufpreis liegt im einstelligen Millionen-Euro-Bereich.
Das Kleben eignet sich im Karosseriebau zum Fügen von Blechen und zur Verbindung unterschiedlicher Materialen. Experten gehen davon aus, dass das Verfahren stark an Bedeutung gewinnen wird. Die Klebtechnik ermöglicht nicht nur geringere Stückkosten als das Punktschweißen, sondern bietet auch Vorteile bei Dichtung und Dämpfung. Zudem lassen sich die steigenden Anforderungen an Sicherheit, Steifigkeit und Komfort von Autos besser erfüllen. Auch Spalt- und Kontaktkorrosionen beim Kontakt unterschiedlicher Werkstoffe werden vermieden.
Autor(en): kw