Am 1. Mai 2009 hat das Amtsgericht Wiesbaden über das Vermögen der Krautzberger GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet. Derweil befindet sich der traditionsreiche Apparatebauer weiterhin auf einem guten Kurs. Wie Insolvenzverwalter Dr. Jürgen Blersch mitteilt, kann der Geschäftsbetrieb uneingeschränkt weiter laufen. "Die Reaktionen bei Lieferanten und Kunden waren in den vergangenen Wochen überwiegend positiv", so Blersch. Zudem habe Krautzberger mit der Präsenz auf der diesjährigen Hannover Messe das richtige Signal gesendet, auf der wichtige Aufträge akquiriert werden konnten. Im Rahmen des so genannten Insolvenzplanverfahrens soll das Unternehmen nun sukzessive entschuldet und wieder marktfähig gemacht werden. Etwa Dreiviertel der ursprünglich über 100 Arbeitsplätze könnten nach derzeitigen Einschätzungen im Zuge eines Insolvenzplanverfahrens bei Krautzberger gerettet werden. Mit eingerechnet in die Kalkulation sind dabei allerdings weitere Strukturanpassungen wie eine Erhöhung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden und der Verzicht auf Sonderzahlungen. Verhandlungen mit dem Betriebsrat sowie den Tarifvertragsparteien über einen Interessenausgleich beziehungsweise den Abschluss eines Sozialplanes laufen bereits. Parallel dazu gehen auch die Verhandlungen mit den Gläubigern über die Modalitäten des Insolvenzplans weiter. Sollte sich auch hier eine Zustimmung abzeichnen, könne über den Insolvenzplan bereits im ersten Gläubigerversammlungstermin am 29. Juli 2009 abgestimmt werden. "Die Voraussetzungen für eine Zukunft der Krautzberger GmbH am Standort sind wirklich gegeben." Allerdings, mahnt der Insolvenzverwalter, sei angesichts einer dünnen Liquiditätsdecke immer noch Eile bei den Verhandlungen der kommenden Wochen geboten. "Wichtig ist jetzt, dass wir schnell zu Entscheidungen kommen und das Vertrauen der Kunden und Lieferanten in das Unternehmen rechtfertigen."
Autor(en): Ke