Die Lack- und Druckfarbenindustrie in Deutschland will den Arbeitsschutz weiter verbessern, die Verwendung von gesundheitsgefährdenden Rohstoffen stärker eindämmen, den Gebrauch von Nanoteilchen offenlegen und generell die Transparenz der Branche erhöhen. Eine entsprechende Strategie beschloss die Mitgliederversammlung des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) im Mai 2014. Im Zentrum stehen die Anstrengungen, den Einsatz von gesundheitsgefährdenden Rohstoffen, den sogenannten CMR-Stoffen, zu vermindern. Die Firmen sollen – so der VdL – in den kommenden Jahren alles unternehmen, um den Einsatz aller Vorprodukte zu minimieren, die als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend eingestuft sind. Der Verzicht auf CMR-Stoffe bedinge zwar Änderungen der Rezepturen. Doch sei dieser Aufwand durch die zusätzlich gewonnene Sicherheit beim Gesundheitsschutz nach Ansicht des Verbandes gerechtfertigt. Bei der Verbesserung des Arbeitsschutzes und der Anlagensicherheit geht es dem VdL nach eigenen Aussagen um eine Fortschreibung einer erfolgreich durchgeführten Kampagne zur Absenkung der Arbeitsunfälle in der Branche. Neu hinzugekommen ist in der jetzt verabschiedeten Strategie des VdL die explizite Berücksichtigung der Anlagensicherheit. Der VdL kündigte an, bis zum Ende des 1. Quartals 2015 eine Umfrage zu Ereignissen im Bereich Arbeitssicherheit/Anlagensicherheit bei den Mitgliedern durchzuführen und parallel dazu aktuelle Unfallzahlen unter anderem der bei Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie (BG RCI) abzufragen, um eine Datenbasis zu schaffen. Zusammen mit der BG RCI soll in den Folgejahren auf die konsequente Einführung des berufsgenossenschaftlichen Arbeitssicherheitsmanagementsystems hingewirkt werden. Zudem sollen die Verbandsmitglieder nach dem Willen des Verbandes transparenter werden. Nicht nur wird die Durchführung von Tagen der offenen Tür oder anderen vertrauensbildenden Maßnahmen vor Ort dringend empfohlen. Die VdL-Mitglieder sollen in ihren Veröffentlichungen, wie Geschäftsberichten, Umweltberichten oder Firmenmitteilungen, über den Einsatz von sogenannte "neuen" Nanomaterialien Auskunft geben, die gezielt zur Erzeugung bestimmter Eigenschaften von Lacken, Farben oder Druckfarben zugefügt werden.
Autor(en): Ke