Das Deutsche Röntgen-Museum ehrt Professor Robert Feidenhans’l vom European XFEL für die Entwicklung von Röntgentechniken zur atomaren Analyse von Oberflächen und von Röntgenabbildungsmethoden zur Charakterisierung dreidimensionaler Mikrostrukturen. Von 2017 bis 2023 war der dänische Physiker Vorsitzender der Geschäftsführung des europäischen Röntgenlasers European XFEL und verantwortlich für den Übergang vom Bau in den Nutzerbetrieb. Die internationale Forschungsanlage in Schenefeld bei Hamburg zählt zu den leistungsstärksten ihrer Art.
Feidenhans’l hat fast sein gesamtes Berufsleben auf dem Gebiet der Röntgensynchrotronstrahlung und Freie-Elektronen-Laser (FEL) gearbeitet. Er gilt als Pionier der Nutzung von Röntgenstrahlung aus Synchrotronstrahlungsanlagen. Zudem ist er Mitbegründer der Oberflächenkristallographie und war der erste, dem es gelang, Oberflächenstrukturen experimentell genau zu bestimmen. Zu seinen Forschungsgebieten gehört die Nanophysik, insbesondere die Erforschung von Nanodrähten und die Entwicklung von Röntgentechniken zur Analyse von Materialien. Er war an der Entwicklung von Röntgenbildgebungsverfahren für die dreidimensionale Charakterisierung von Materialien sowie biologischen Geweben beteiligt und arbeitete außerdem an der hochauflösenden Mikro-Röntgentomographie in der Medizin – beispielsweise zur Untersuchung der Wechselwirkung zwischen Knochen und Implantaten.
Im Laufe seiner Karriere hat der dänische Forscher zahlreiche Positionen im Wissenschaftsmanagement bekleidet. So war er unter anderem 1998–2007 Vorsitzender des dänischen Nationalkomitees für Kristallographie, 2006–2010 Vorsitzender des Rates der Europäischen Synchrotronstrahlungsanlage (ESRF), 2010–2014 Vorsitzender des European XFEL Council, seit 2015 Mitglied der Dänischen Akademie der Technischen Wissenschaften (ATV), seit Januar 2023 Vorstandsvorsitzender von MAX IV sowie Mitglied im Kuratorium der Joachim Herz Stiftung und seit 2024 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats an der Advanced Light Source in Berkeley, USA. Im Oktober 2023 wurde er bereits mit der silbernen Ehrennadel des Deutschen Elektronen-Synchrotrons (DESY) ausgezeichnet.
Autor(en): spa