Eröffnung des Offshore Drone Campus Cuxhaven (ODCC) soll Drohnenforschung und -anwendung voranbringen

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Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien sektorenübergreifend weiter auszubauen, um CO2-Emissionen zu senken. Die Nordsee bleibt dabei ein zentrales Gebiet für die geplante Erweiterung. Um die Wirtschaftlichkeit der Windparks unter den herausfordernden Umgebungsbedingungen sicherzustellen, müssen die Kosten für Wartung und Betrieb gesenkt werden.

Eine neue Entwicklungs- und Testumgebung für Offshore-Drohnen soll dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen, indem die Effizienz und Nachhaltigkeit der Offshore-Windenergie durch den Einsatz von Drohnen verbessert wird. Der vom Fraunhofer IFAM betriebene Offshore Drone Campus Cuxhaven (ODCC) wurde nach einjähriger Bauzeit feierlich eröffnet. Er dient als Plattform für interdisziplinäre Zusammenarbeit von Industrie und Forschung. Im Mittelpunkt stehen sowohl Inspektions- und Wartungsarbeiten als auch die Überwachung maritimer Strukturen sowie Monitoring- oder Transportaufgaben durch Drohnen. Für die unterschiedlichsten Fragestellungen und Forschungsvorhaben verfügt die Anlage über eine 170 m lange und 10 m breite Start- und Landebahn für Langstrecken- und Schwerlastdrohnen für Materialtransporte, eine Turmstruktur für Inspektionstests sowie Büro- und Werkstatträume.

Der Standort des ODCC bietet mit seinen Flugflächen direkt am und über dem Wasser realitätsnahe Erprobungsszenarien für die bedarfsgerechte Auslegung des Gesamtsystems der Offshore-Drohnen. Die unmittelbare Nähe der Flugerprobungsflächen zur Elbmündung und die damit verbundenen direkten Flugkorridore in Richtung Deutsche Bucht und nach Helgoland ermöglichen umfangreiche Tests unterschiedlicher Anwendungsszenarien.

Auf Helgoland bietet das Testzentrum für Maritime Technologien verschiedene Forschungsareale auf der Insel und im Hafen. Nur wenige Seemeilen vor der Nordseeinsel ermöglicht ein drei Quadratkilometer großes Testfeld, Entwicklungen unter Offshore-Bedingungen zu erproben. Zudem steht das Forschungsschiff „Joseph von Fraunhofer“ der Fraunhofer-Gesellschaft durch den Liegeplatz in Cuxhaven für die Begleitung von Tests auf dem Wasser zur Verfügung. Speziell ausgebildetes Personal plant und begleitet an diesen Standorten alle Einsätze mit unbemannten Luftfahrzeugen und unterstützt bei der Durchführung von Wartungs- und Inspektionskampagnen sowie Test- und Erprobungsflügen.

Der Aufbau des Offshore Drone Campus Cuxhaven wurde innerhalb des Projektes „Interreg North Sea Projekt DIOL – Develop Innovative Offshore Logistic“ gefördert. Das Projekt befasst sich mit der Umsetzung der Esbjerg-Erklärung, die von den Ministerpräsidenten Dänemarks, Deutschlands, Belgiens und der Niederlande auf dem Nordseegipfel in Esbjerg am 18.05.2022 unterzeichnet wurde. Diese hat zum Ziel, die Nordsee zum „grünen Kraftwerk“ Europas zu machen. Um dieses Ziel erreichen zu können, wurden acht Pilotprojekte definiert, die sich unterschiedlichen Schwerpunkten widmen.

Autor(en): spa

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