Das Ford Forschungszentrum Aachen untersucht eine neue Aufbereitungstechnik für einen Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoff, einem Flüssigholz. So soll sich der Werkstoff auch für den Einsatz im Fahrzeug-Innenraum eignen, zum Beispiel für Verkleidungsteile. Darüber hinaus könnten künftig auch Komponenten im Motorraum aus Flüssigholz hergestellt werden wie beispielsweise der Batterieträger. Bisherige Untersuchungen haben ergeben, dass Flüssigholz eine sehr gute Recyclingfähigkeit aufweist und bis zu fünf Mal wiederverarbeitet werden kann. Die Gesamt-CO2-Bilanz des Verbundwerkstoffs ist nahezu neutral. Die zur Herstellung von Flüssigholz genutzte neue Aufbereitungstechnik leitet sich aus den herkömmlichen Produktionsverfahren der Kautschukindustrie ab. Dabei kommt ein sogenannter Innenmischer zum Einsatz, der dafür sorgt, dass die Holzfasern komplett vom Kunststoff ummantelt werden. Dies soll die Wasseraufnahme verhindern und so die Dauerhaltbarkeit erhöhen. Zudem arbeitet der Innenmischer ökologischer, da er unvorbehandeltes Holz und sogar Holzabfälle verwerten kann. Ein weiterer Vorteil: Das neue Verfahren versiegelt die Holzfasern deutlich besser und dämmt somit die Geruchsbelästigung weitgehend ein, so der Automobilhersteller. Die Entwicklung geschieht innerhalb eines Projekts, das mit einer Laufzeit von drei Jahren im Rahmen des Technologie- und Innovationsprogramms NRW im Mai 2009 gestartet wurde. Weitere Projektpartner sind neben der Universität Paderborn Maschinenhersteller, Materialhersteller, Aufbereiter sowie Verarbeiter in der Verpackungsindustrie. Das Land NRW fördert das Projekt mit circa 400 000 Euro, das Gesamtbudget beträgt über eine Million Euro.
Autor(en): SH