Robotersysteme haben heute oftmals noch einen entscheidenden Nachteil: Sie sind zu unflexibel, um Kleinserien oder individuelle Kundenwünsche wirtschaftlich zu produzieren. Allein schon die zeitraubende Programmierung ist ein Kostenfaktor, den kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) oft nicht stemmen können. Aber auch vor den Anschaffungskosten und der aufwendigen Installation schrecken viele Betriebe zurück. Im EU-Forschungsprojekt "Factory in a Day" hat ein internationales Team aus Forschung und Industrie neue Wege aufgezeigt, wie Robotersysteme künftig innerhalb von nur 24 Stunden installiert, programmiert und in Betrieb genommen werden können. Das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA hat in diesem Zuge die Betriebssoftware entscheidend vereinfacht. "Wir haben es zwar geschafft, die Kosten und den Zeitaufwand für die Installation von Robotersystemen deutlich zu reduzieren", fasst Projektkoordinator Prof. Martijn Wisse von der Technischen Universität Delft zusammen. "Es hat sich dabei aber gezeigt, dass die Installation an einem Tag mit dem heutigen Stand der Technik ein langfristiges Ziel ist." Dennoch hat das Team eine ganze Reihe bemerkenswerter Ergebnisse erzielt. Bereits im Januar 2017 ist das Nachfolge-Projekt Rosin angelaufen, das dem Grundgedanken von "Factory in a Day" folgt: Es soll die Open-Source-Software ROS-Industrial zum Standard in der europäischen Industrie machen und so die Fabrikautomation erleichtern.
Weitere Informationen unter www.factory-in-a-day.eu.
Autor(en): Ke