Im Februar 2012 ist der Auftragseingang in der deutschen Industrie preis-, kalender- und saisonbereinigt leicht um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Januar 2012 war er noch um 1,8 Prozent rückläufig. Die Aussichten für den weiteren Jahresverlauf 2012 sind zwar nicht so rosig wie noch vor Jahresfrist, gleichwohl könnte sich nach Meinung des BDI die Wirtschaftsleistung im zweiten Halbjahr wieder deutlicher beleben. Nachfolgend ein Überblick über die wirtschaftliche Situation in einigen, für die Oberflächenbranche wichtigen Industriebereichen.
Automobilindustrie: Zwar zeigt der westeuropäische Pkw-Markt derzeit eine eindeutige Abwärtstendenz; diese wird allerdings durch den guten automobilkonjunkturellen Verlauf auf den entwickelten Märkten Japans und der USA überkompensiert. Wachstumsimpulse sind ebenfalls aus den Schwellenländern zu erwarten. Auch der globale Nutzfahrzeugmarkt befindet sich weiterhin auf einem stabilen Wachstumspfad. Bei den schweren Nutzfahrzeugen prognostiziert der VDA ein Wachstum von sechs Prozent, nicht zuletzt durch die Stabilisierung des chinesischen Nfz-Marktes 2012. Der inländische Pkw-Markt wird in diesem Jahr mehr als 3,1 Millionen Fahrzeuge aufnehmen und somit das Vorjahresniveau annähernd beibehalten. Leichte Einbußen wird der deutsche Nfz-Markt hinnehmen müssen. Allerdings sind hier in der zweiten Jahreshälfte positive Impulse zu erwarten.
Bauindustrie: Das Bauhauptgewerbe ist gut in das Jahr 2012 gestartet. Im Januar legte der Auftragseingang um 18,6 Prozent zu, der baugewerbliche Umsatz lag nominal um 19,5 Prozent über dem entsprechenden Vorjahresmonat. Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie prognostiziert für das laufende Jahr ein Umsatzwachstum um nominal plus 2,5 Prozent und real um plus ein Prozent. Die Wirtschaftsforschungsinstitute gehen für das laufende Jahr von einem realen Wachstum der Bauinvestitionen in Höhe von 1,4 Prozent aus.
Maschinen- und Anlagenbau: Im vergangenen Jahr ist die reale Produktion von Maschinen und Anlagen in Deutschland um 12,4 Prozent gestiegen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2012 schließt sich ein Wachstum in der Größenordnung von neun Prozent an. Die Kapazitäten waren im Januar 2012 mit 86,4 Prozent im Durchschnitt der Branche gut ausgelastet. Die Auftragseingänge hatten – hauptsächlich zyklisch bedingt – ihren Höhepunkt bereits im Frühjahr 2011 überschritten. Der VDMA rechnet damit, dass die Produktion im Durchschnitt des Jahres auf ein Nullwachstum kommt.
Stahl- und Metallverarbeitung: Die Stahl- und Metallverarbeiter in Deutschland haben ihre Produktion zum Jahresstart 2012 um 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Exporte legten dabei etwas stärker zu als die inländischen Lieferungen. In der zweiten Jahreshälfte wird ein Aufholprozess erwartet, durch den die Prognose von plus drei bis vier Prozent für das Gesamtjahr wieder erreichbar werden sollte.
Autor(en): Ke