Im Juni 2010 wurde am Kunststoff-Institut Lüdenscheid im Rahmen des Projekts "sience-to-business" eine neue PVD-Anlage für die Metallisierung von Kunststoffbauteilen installiert. Für das Institut ist damit das 2003 gebaute Applikationszentrum für Oberflächentechnik, in dem nun nahezu sämtliche Möglichkeiten der Oberflächenvorbehandlung, -beschichtung und -dekoration von Kunststoffen möglich sind, vollständig.
Mit der neuen PVD-Anlage von Hartec können metallische Oberflächen mit unterschiedlichster Optik auf Kunststoffbauteilen appliziert werden. Die Einkammer-Batch-Anlage mit mehreren Arbeitsstationen ist für die Bemusterung für Serienbauteile, für neue Farbentwicklungen und zur Verifizierung von Inline-Prozessen konzipiert. Die maximal zu beschichtende Bauteilgröße beträgt circa 200 x 300 Millimeter. Appliziert werden können sämtliche PVD-Schichten, die heute bereits im Serieneinsatz sind, wie zum Beispiel Metal Ceramics, Substitutionschichten für galvanische Oberflächen und funktionalisierte PVD-Schichten mit optischer Halb- und RF-Transparenz. Zum Schutz der Oberfläche werden bevorzugt UV-härtende Lacksysteme eingesetzt, die unter Inertgas-Bedingungen dreidimensional ausgehärtet werden.
Im Rahmen des Projektes "sience-to-business", soll die PVD-Technik mit Hilfe der neuen Anlage optimiert, weiterentwickelt und Ausschuss reduziert werden. Des Weiteren werden zusammen mit der Firma Hartec neue Designs mit Hilfe von neuen Prozessen und Verfahrenskombinationen realisiert. Im Rahmen des Projekts wurde 2009/2010 das Applikationszentrums mit weiteren Komponenten ausgestattet, zum Beispiel mit einer Reinraum-Einhausung für die Roboterlackierung, einer Handlackierkabine, einer Fluorierungsanlage, Atmosphärenplasma und einer CO2-Reinigung, einem Beschichtungsautomat und einer Transferpresse sowie einem Showroom. Auch die Prüf- und Analysetechnik wurde entsprechend aufgerüstet. Im Rahmen des Technologietransfers werden Applikationsmöglichkeiten für innovative Oberflächenbehandlungsverfahren aufgezeigt. Darüber hinaus bietet das Institut Entwicklungskapazität und technologisches Know-how an.
Autor(en): Ke