Leichtbau ist das Motto der Stunde in der Automobilindustrie. Zwar gibt es mit Aluminium, Magnesium und diversen Neuentwicklungen im Stahlbereich auch metallische Antworten auf diese Herausforderung. Doch die stark steigende Zahl der Kunststoffbauteile zeigt, dass die Fahrzeugbauer auch auf Alternativen setzen – nicht zuletzt auch aufgrund der vielfältigen Design- und Formgebungsmöglickeiten der Polymere. BENSELER begegnet diesem Trend mit modernster Vorbehandlungs- und Nasslackierungstechnologie für Teile aus verschiedensten Kunststoffen.
Bislang wurden im BENSELER-Werk in Frankenberg überwiegend Metallbauteile nasslackiert. Doch die stetig steigende Nachfrage am Markt nach der Vorbehandlung von Kunststoffteilen hat die Verantwortlichen des Unternehmens entsprechend reagieren lassen: Die bisherige Anlage wurde umfassend erweitert. "Die besondere Herausforderung im Bereich Kunststoff ist, dass es nahezu unendlich viele Kunststoffarten gibt, die alle verschiedene Eigenschaften haben", erklärt Frank Demmler, Vertriebsleiter bei BENSELER Sachsen GmbH & Co. KG. Die Folge: Die unterschiedlich beschaffenen Oberflächen nehmen die Lacke auch unterschiedlich gut auf, "doch am Ende müssen alle in gleicher Weise die hohen Qualitätsanforderungen der Automobilindustrie erfüllen", verdeutlicht Demmler die Schwierigkeit. "Deshalb haben wir der eigentlichen Lackierung verschiedene Vorbehandlungstechniken vorangestellt, um die vielen unterschiedlichen Kunststoffe in geeigneter Weise für den Lackauftrag zu reinigen und vorzubehandeln."
Dazu gehört das Beflämmen genauso wie die neue 5-Zonen-PowerWash-Anlage, die seit Oktober 2012 in die Produktion in Frankenberg eingebunden ist. Mit ihr lassen sich Kunststoffbauteile mittlerer und großer Abmessungen wie etwa Stoßfänger, Rammschutzleisten, Spiegelkappen, Spoiler oder Schweller in mittleren und großen Serienlosgrößen hochgradig automatisiert reinigen und vorbehandeln. Diese hocheffiziente Art des Vorbehandelns nutzen bereits diverse Automobilhersteller wie etwa Volkswagen für die Spiegelgehäuse verschiedener Modelle der VW-Familie, Ford für die Spoiler und Heckgriffleisten des "Focus" und auch BMW für die Spoiler des neuen 3er GT Modells. Alle diese Bauteile werden anschließend vor Ort in den entsprechenden Wagenfarben lackiert.
Die Nasslackapplikation, bei der umweltfreundliche Hydrolacke eingesetzt werden, erfolgt je nach Art der Kunststoffteile per pneumatischer Sprühpistolen (verwinkelte Kleinteile) oder elektrostatischer Hochrotationsglocken (große, flächige Teile) vollklimatisiert und unter Reinraumbedingungen. Das Ergebnis nach der Trocknung, deren Temperatur je nach Grundmaterial der Teile wie zum Beispiel Kunststoffspritzguss, SMC und faserverstärkte Kunststoffe oder Aluminium zwischen 70 bis 160° Celsius individuell variabel ist: eine sehr hohe Oberflächenqualität und eine hochgradige Prozesssicherheit.
Bild: 5-Zonen-PowerWash-Anlage bei der Fa. Benseler
http://www.benseler.de/de/index.php
Autor(en): BENSELER