Um mehr Transportkapazität zu schaffen, intensiviert die Russische Föderation den Waggonbau. So auch in Tikhvin, einem wichtigen Eisenbahn-Knotenpunkt 200 Kilometer östlich von St. Petersburg, wo man gerade ein bestehendes Werk großzügig erweitert. In neuen Hallen entsteht eine Waggon-Fabrikation nach modernstem technischem Stand. Verantwortlicher Generalunternehmer für den Oberflächenbehandlungsbereich ist Eisenmann. Drei Tikhvin-Aufträge bearbeitet Eisenmann derzeit. Bestellt sind Lackieranlagen für Gussteile, Radsätze und komplette Waggons. In der mit Power+Free-Transport ausgestatteten Gussteile-Anlage werden jährlich 300 000 Teile im Zweischicht-Aufbau lackiert. Zu Radsätzen zusammenzufügende Räder passieren vor der Montage eine Strahlanlage und nach dem Zusammenbau eine Dampfstrahl-Kabine, ehe der Grund- beziehungsweise Decklackauftrag erfolgt. Die Kapazität dieser Lackieranlage liegt bei rund 50 000 Radsätzen pro Jahr. Den platz- und wertmäßig größten Auftragsanteil macht die qualitätssichernd abgeschottete, in zwei Linien unterteilte Waggonlackierung aus. In Linie eins werden jeweils gleichzeitig zwei offene Güterwaggons oder Schüttgutwaggons, Länge je rund 14 Meter, lackiert. Linie zwei ist vorzugsweise für die über 25 Meter langen sogenannten "Flatcars" (Plattformwagen) bestimmt. Die über Seilzugförderer transportierten Waggons werden in entsprechenden Kabinen gestrahlt, gereinigt und danach grund- und decklackiert. Arbeitserleichternde Hub- und Fahrbühnen gehören dabei ebenso zum Eisenmann-Lieferumfang wie die Applikationstechnik. Das Strahlen der Waggon-Innenräume wird vollautomatisch über Roboter erfolgen. Die Anlagen befinden sich zurzeit in der Konstruktion. Montagebeginn vor Ort ist im Frühjahr 2010, so dass Anfang 2011 mit der Produktion begonnen werden kann.
Autor(en): Ke