Alle rohölabhängigen Vorprodukte sind wegen der politischen Unwägbarkeiten der letzten Wochen und Monate drastisch teurer geworden. Dies wirkt sich auch auf die entsprechenden auf Rohöl basierenden Lackrohstoffe aus. Acrylatmonomere, die zur Herstellung wasserverdünnbarer Dispersionsbindemittel in der Lackindustrie benötigt werden, sind nach wie vor verknappt. Bei Styrol, einem wesentlichen weiteren Monomerprodukt sind in den letzten 24 Monaten Kostensteigerungen um mehr als 100 Prozent festgestellt worden. Bei Epoxidharz haben einzelne Hersteller ihre Preise in diesem Jahr bereits zwei Mal angehoben. Teilweise wird hier mit so genannten Zuschlägen operiert, die innerhalb von Monatsfrist von 100 auf 200 Euro, das heißt um 100 Prozent angehoben werden. Vergleichsweise moderat sind dann die Anhebungen der Additivhersteller ausgefallen, die im Bereich zwischen vier und zehn Prozent, je nach Produkttyp liegen.
Preislich eng an das Rohöl gebundene Lösemittel stiegen im Verlauf der letzten zwölf Monate um insgesamt 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Bei einigen Lösemittelsorten betrugen die Verteuerungen dagegen teilweise über 25 Prozent.
Für viele Lackhersteller bedrohlicher als die Preissteigerungen bei den Rohstoffen ist die Praxis vieler Rohstofflieferanten, keine längerfristigen Lieferverträge mehr abzuschließen. Dadurch werden die Lieferungen für die Lackproduzenten kontingentiert und Preiszusagen nur noch für wenige Wochen abgegeben. Dies belastet naturgemäß die Ertragslage der Lackhersteller, denen es wegen der intensiven Wettbewerbslage nicht gelingt, die Kostensteigerungen vollständig auf die Kunden zu überwälzen.
(Quelle: Verband der deutschen Lackindustrie)
Autor(en): VdL