Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid hat ein der Forensik entlehntes Verfahren getestet, mit dem sich Kontaminationen auf Kunststoffoberflächen vor der Galvanisierung sichtbar machen lassen. Eine bekannte Krimireihe gab den Impuls, über den Tellerrand zu schauen und die in der Forensik zum Standardzubehör gehörenden Fingerabdruckpulver entsprechenden Voruntersuchungen zu unterziehen. Mit dem Anbieter des am besten geeigneten Pulvers entwickelte das Institut in einer Kooperation ein optimiertes Pulver und validierte es in einer Testreihe für die praktische Anwendung. Insgesamt zeigte sich, dass sich das Pulver sehr gut dafür eignet, um typische Verunreinigungen, die in der Kunststoffverarbeitung auftreten und mit dem Auge nicht sichtbar sind, großflächig und einfach zu detektieren. Die Anwendung ist für die stichprobenartige Prüfung von Bauteilen gedacht, um die Sauberkeit der Oberflächen einzuschätzen. Das Pulver bietet die Möglichkeit, Kontaminationen verlässlich, preiswert und schnell nachzuweisen. Dadurch kann der Galvanikbetrieb kontaminierte Bauteile aus dem Spritzguss mit geringem Aufwand und Kosten direkt aussortieren und zurückweisen oder zusätzlichen Reinigungsverfahren unterziehen. So kann unter Umständen der Ausschussanteil erheblich gesenkt werden.
(fb)