Der Lackierprozess ist einer der energieintensivsten Prozessschritte bei der industriellen Automobilfertigung. Freigesetzte Lösemittel, Energieverbrauch oder CO2-Bilanz spielen eine bedeutende Rolle. In einer neuen umfangreichen Analyse von BASF und Dürr wurde die Ökoeffizienz von Anlagen- und Lacktechnik ganzheitlich untersucht. Die von BASF entwickelte Ökoeffizienz-Analyse setzt die Wirtschaftlichkeit von Produkten und Prozessen ins Verhältnis zu ihren Auswirkungen auf die Umwelt. Sie soll bei der Entscheidung helfen, welche Produkte und Prozesse sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch am besten geeignet sind. Dazu wird der gesamte Lebensweg eines Produkts oder Verfahrens ganzheitlich betrachtet, also von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Verwendung des Produkts bis zur Entsorgung. Die wichtigsten Ergebnisse der aktuellen Studie beziehen sich auf Lackierprozesse mit Füller, verkürzte Lackierprozesse sowie auf den Einsatz moderner Anlagen- und Applikationstechnik. Bei den Prozessen mit Füllern haben BASF und Dürr die wichtigsten industrieüblichen Varianten von lösemittelhaltigen und wasserbasierten Lacksystemen untersucht. Die Studie ergab, dass wasserbasierte Prozesse bei der Bewertung ihrer Ökoeffizienz insgesamt gut abschneiden. Der Vergleich der Ökoeffizienz von herkömmlichen Füllerprozessen mit integrierten Prozessen viel in Summe eindeutig zugunsten der integrierten Prozesse aus. Deutliche Einsparpotentiale ergeben sich beim Energieverbrauch der Lackierkabinen, wenn diese in Umluftfahrweise betrieben werden. Die Studie bezieht sich nicht auf konkrete Werte. Vielmehr wird die Vergleichbarkeit der Werte dadurch ermöglicht, dass realistische Annahmen zu Verbräuchen, Emissionen und Kosten gemacht wurden.
Bild: Integrierte Prozesse zeigen bei der Autoserienlackierung deutliche Vorteile für Wirtschaft und Umwelt.
Autor(en): Ke