Nach 3-jähriger Pause fanden am 25. und 26. April 2023 in Würzburg wieder die DFO-Qualitätstage als Hybrid-Veranstaltung statt. Die Tagung bot mit elf spannenden Vorträgen rund um das Thema Qualitätssicherung, einer regen Diskussionsrunde und vielen Gelegenheit zum persönlichen Austausch eine optimale Plattform, um sich über Aktuelles und neue Entwicklungen in der Branche zu informieren. Den Auftakt bildete ein Vortrag über Neuerungen bei der Bewitterung. In diesem lieferte Dr. Florian Feil von Atlas MTT einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungen bei Bewitterungsprüfungen in puncto Technologie und Normung. Ein besonderes Highlight der Konferenz war die Verleihung des Dr.-Erichsen-Preises am ersten Tag. Der Dr. Erichsen-Preis wird an Persönlichkeiten verliehen, die auf dem Gebiet der Qualitätssicherung und Qualitätsprüfung in der Lackiertechnik Herausragendes geleistet haben. Diese Leistungen können in der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung bedeutend sein, aber auch in der Praxis. In diesem Jahr wird der Preis mit Dr. Karl-Heinz Stellnberger an eine Persönlichkeit verliehen, die über viele Jahre hinweg maßgeblich die Entwicklung von Korrosionsprüfverfahren vorangetrieben hat. In der Laudatio lobte DFO-Präsident Jens Rautengarten die langjährigen Errungenschaften von Dr. Stellnberger, der gemeinsam mit Mitarbeitern über 144 Prüfungen entwickelt hat. Hier finden sich auch viele Patente, die Schutzmöglichkeiten vor Korrosion beschreiben.
Digitalisierung im Fokus
Einen gelungenen Abschluss des ersten Tages bildete die rege Podiumsdiskussion über die Herausforderungen bei der Digitalisierung. Als ein großes Problem sehen die Teilnehmer hier die häufige Unwissenheit der KMUs, die sich oft in Abwehrreaktionen niederschlägt. Eine weitere Schwierigkeit sei laut den Diskutierenden zudem, dass Daten teilweise einfach nur gesammelt werden, ohne genau zu wissen, wie diese anschließend sinnvoll zu nutzen sind. Am Ende waren sich die Teilnehmer weitestgehend einig, dass Digitalisierung kein Zustand, sondern ein laufender Prozess ist, für den es keine allumfassende Lösung gibt. Die Unternehmen sollten sich Schritt für Schritt an das Thema heranwagen und keine Angst vor Transparenz haben. Allerdings sollte man erst einmal die Prozesse an sich prüfen und optimieren, bevor Maßnahmen zur Digitalisierung ergriffen werden. Auch der zweite Tag startet direkt mit dem Thema Digitalisierung. Im ersten Vortrag erklärte Dr. Heiko Hecker von AOM-Systems, wie sich mittels KI das Sprühbild im Beschichtungsprozess überwachen lässt. Es folgten weitere interessante Vorträge über die Charakterisierung von Lackeigenschaften, der Beurteilung von strukturierten Oberflächen und über verschiedene Messsysteme. Gegen Mittag endete die Veranstaltung mit einem gemeinsamen Mittagessen, das nochmal zum freundlichen Austausch einlud.