Auch wenn die Coil-Coating-Industrie wie viele andere Industriezweige seit November einen Absatzeinbruch verkraften muss, erwartet die Branche ein Wachstum in den nächsten Jahren. Als einer der zukunftsträchtigen Bereiche ist der Wohnungsbau anvisiert. Der Baubereich ist mit einem Anteil von rund 70 Prozent schon jetzt der größte Abnehmermarkt für Coil-Coating-Produkte. Hauptsächlich wird bandbeschichtetes Material für Dächer, Innen- und Außenwände und Decken im Industrie- und Gewerbebau eingesetzt. Im Jahr 2008 waren es rund 3,9 Mio. Tonnen, die in Europa verbaut wurden. Fachleute sehen hier Chancen für weiteres Wachstum. In Skandinavien und den USA sind Coil-Coating-Dächer sehr populär, während in Mittel- und Südeuropa die Ziegeldächer dominieren. So berichtete der finnische Architekt Esko Miettinen vor Kurzem auf einer Tagung der European Coil Coating Association (ECCA), dass in Finnland 50 Prozent aller Häuser ein Stahldach besitzen, das entweder lackiert oder verzinkt ist. Als Vorteil sieht er insbesondere die Formen- und Farbenvielfakt der Feinblechmaterialien und -profile.
Die Coil-Coating-Industrie musste 2008 nicht nur einen Rückgang im Baubereich um 5 Prozent verkraften, insgesamt sank der Absatz von bandbeschichtetem Material um 5,5 Prozent von 6,4 auf rund 6 Mio. Tonnen, wobei der Absatz von bandbeschichtetem Stahl um 5,3 Prozent auf 5,6 Millionen Tonnen und bei Aluminium von 440 000 auf 403 000 Tonnen zurückging. Der Lackverbrauch nahm ebenfalls ab, um 6,9 Prozent auf rund 184 000 Tonnen. Damit hat der Markt etwa das Niveau von 2004 erreicht. Importiert wurden im Jahr 2008 rund 1,101 Mio. Tonnen bandbeschichtetes Material, hauptsächlich aus China, Indien und Korea. Nach einem kurzfristigen Einbruch im Frühjahr 2008 erreichte der Import im Oktober einen Höchststand von über 100 000 Tonnen und fiel dann im November drastisch ab. Aber auch in den ersten Monaten in 2009 blieben die Importe mit 40 bis 50 000 Tonnen pro Monat auf einem Niveau, das dem im Jahr 2006 vergleichbar ist.
Autor(en): SH