Zinkschichten beziehungsweise Zinklegierungsschichten bieten kathodischen Korrosionsschutz auf Werkstoffen aus Eisen und Stahl. Um den Korrosionsschutz weiter zu verbessern, werden die frisch abgeschiedenen Metallschichten in den meisten Fällen durch Tauchen in geeignete Lösungen nachbehandelt. Dabei kommt es zu Reaktionen zwischen der metallischen Oberfläche und der Lösung, es bilden sich Konversionsschichten (Umwandlungsschichten). Erfolgt die Behandlung in Chrom(VI)-freien Lösungen, wird der Vorgang gemäß DIN EN ISO 19598 (DIN EN ISO 19598, 2016) als Passivieren bezeichnet. Passivierungsschichten können transparent, irisierend, schwarz oder auch blau ausgebildet werden. Die Konversionsschicht verhindert oder verzögert die Korrosion des Metallüberzugs und ist damit ein wichtiger Bestandteil im Beschichtungsprozess, um die gewünschten Korrosionsschutzeigenschaften der Oberfläche zu erreichen. Die genaue Einhaltung der Passivierungsparameter wie Konzentration, Temperatur, Zeit und pH-Wert ist dabei essenziell für die Bildung einer wirksamen Passivierungsschicht und damit für den daraus resultierenden Korrosionsschutz und die Optik der Oberfläche. Früher noch gebräuchliche Chrom(VI)-haltige Chromatierungen wurden aufgrund gesetzgeberischer Anforderungen bei Automotive- und Haushaltsanwendungen schon lange durch Chrom(III)-haltige Passivierungen, die mittlerweile ebenso leistungsfähig sind, ersetzt.
Der Fachausschuss Zink-Nickel des Zentralverbands Oberflächentechnik e.V.(ZVO) und der Deutschen Gesellschaft für Galvanotechnik e.V. (DGO) hat ein technisches Merkblatt zur Passivierung von Zink-Nickel-Oberflächen herausgegeben. Die Informationsbroschüre gibt einen Einblick in das Verfahren der Passivierung von Zink-Nickel-beschichteten Oberflächen auf Basis von Chrom(III)-Passivierungslösungen. Es stellt die relevanten Parameter heraus, um gute Ergebnisse zu erzielen, und beleuchtet außerdem wirtschaftliche Aspekte. Die Broschüre steht auf www.zvo.org/Publikationen kostenfrei zur Verfügung.
Autor(en): Wi