Der Begriff Additive Manufacturing (AM) steht für eine Reihe verschiedener Technologien additiver Fertigung, bei denen anhand eines 3D-Modells ein Objekt Schicht für Schicht aufgebaut wird. 3D-Druck ist oft die bekannteste dieser Technologien. Die Industrie kann von der Produktion „auf Knopfdruck“, die darüber hinaus flexibel anpassbar und in kleinen Stückzahlen möglich ist, profitieren. Vielfach stellen die Oberflächenrauhigkeit der Bauteile und die Porosität der Oberfläche allerdings eine Herausforderung dar. Um dieser zu begegnen, haben Forscher der belgischen NPO Sirris und des Fraunhofer IAP in einem gemeinsamen Projekt Technische Beschichtungen im Additive Manufacturing erforscht. Mithilfe Technischer Beschichtungen konnten die Wissenschaftler beider Institutionen die Oberflächeneigenschaften AM-gefertigter Bauteile signifikant verbessern. Als die effektivste Methode der Oberflächenoptimierung erwies sich die Kombination von Lackieren und Polieren. Zusätzlich können die Bauteile durch die Verwendung spezieller Lacke oder anderer Oberflächenbehandlungen funktionalisiert werden. Die fertigen Komponenten nur zu polieren hat zwei Nachteile: es dauert zu lange und die Form des Bauteils wird verändert.
In dem Forschungsprojekt konnte gezeigt werden, dass sich mit der entsprechenden Oberflächenbehandlung das ganze Bauteil vollständig funktionalisieren lässt. Die Anwendung etablierter Technologien wie technischer Beschichtung eröffnet neue Möglichkeiten für den AM-Markt. „In Zukunft wird die entsprechende Oberflächenbehandlung in den AM-Fertigungsprozess integriert werden“, prognostiziert Dr. Andreas Holländer, Experte für Oberflächentechnologien am Fraunhofer IAP. Die Kombination von AM mit etablierten Technologien verspricht also eine bessere Wertschöpfung und mehr Anwendungspotential als AM allein.
Autor(en): Ke