Vier große Themen sind es, die die Automobilindustrie aktuell beschäftigen: Elektromobilität, Autonomes Fahren, Konnektivität und Sharing-Modelle. Jedes dieser Themen wird auch Auswirkungen auf die Lackierung zukünftiger Fahrzeuggenerationen haben. Hier einige Beispiele: Die für das autonome Fahren erforderlichen Sensortechniken wie Radar und Lidar sind bei vielen Neuwagen schon an Bord – und sie stellen neue Anforderungen an die Außenhaut der Fahrzeuge. So können die Autos sich nur dann gegenseitig "sehen", wenn die Farben ausreichend reflektieren. Helle Farben sind hier im Vorteil, ebenso solche, bei denen das Reflexionsvermögen durch Effekt-Additive noch erhöht wird. Darüber hinaus sollten die Lacke so aufgebaut sein, dass sie den störungsfreien Empfang und die unbeeinträchtigte Aussendung von Laserlichtsignalen ermöglichen. Was die zu erwartende zunehmende Nutzung von Carsharing betrifft, sehen die Experten zwei Auswirkungen auf die Fahrzeuglackierung. Durch die höhere Nutzerfrequenz können hier auch robustere Substrate Anwendung finden, die entsprechend behandelt werden müssen. Zugleich wird vermutlich die Farbpalette größer. Das verlangt eine höhere Flexibilität von den Lackieranlagen. Ein weiterer "Megatrend", die Elektromobilität, wird diese Tendenz noch verstärken. Da es auf dem Sektor der Elektrofahrzeuge viele neue Marktteilnehmer gibt, die zunächst einmal vorsichtig kalkulieren und noch keine gefestigten Marktanteile haben, muss man bei der Elektromobilität in vielen Fällen von kleineren Losgrößen ausgehen. Auch der veränderte Material-Mix in der Karosserie von Elektrofahrzeugen wird Auswirkungen haben auf die verwendeten Lacksysteme und stärker noch auf die Anlagentechnik. So kann man eventuell, je nach Materialmix, auf aufwändige Reinigungsprozesse und den Korrosionsschutz verzichten.
Mehr Beispiele und weitere Informationen zu den einzelnen Themen finden Sie im einem umfassenden Beitrag in der September-Ausgabe von JOT. Die Ausgabe erscheint am 30.08.2018.
Bild: Autonome Fahrzeuge kommunizieren miteinander und müssen sich "sehen" können. Das stellt besondere Anforderungen an die Lackierung.
Autor(en): Ke