Ein enttäuschendes Geschäftsjahr liegt hinter der deutschen Farbenindustrie, wie der Präsident des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) Peter Jansen am 4. Februar auf der VdL-Wirtschaftspressekonferenz in Frankfurt am Main erklärte. Sowohl die Probleme der Automobilindustrie als auch politische Unsicherheitsfaktoren wirken sich negativ auf die Branche aus. Bei der verkauften Menge erwartet der VdL für 2019 einen Rückgang um 3 % auf 1625 Tausend Tonnen Lacke und Farben. Dieser Rückgang wird sich voraussichtlich in abgeschwächter Form fortsetzen und in der Prognose für 2020 zu einem Verbrauch von 1605 Tausend Tonnen (-1,2 %) führen. Der Umsatz der in Deutschland verkauften Lacke, Farben und Druckfarben ging 2019 gegenüber dem Vorjahr um 1,4 % zurück und betrug rund 5,33 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr erwartet der VdL lediglich einen minimalen Anstieg um 0,4 % auf knapp 5,35 Milliarden Euro. Der Bereich Performance Coatings hänge laut VdL stark von der Entwicklung des produzierenden Gewerbes ab. Auffällig sei der deutliche Rückgang der Verkaufsmenge bei Autoserienlacken mit -9,5 %. Das entspricht in etwa dem Rückgang der Pkw-Produktion. Der Umsatz der Industrielacke insgesamt werde im laufenden Jahr mit 1,4 % wieder etwas ansteigen auf 3,01 Milliarden Euro, nachdem es 2019 noch einen Rückgang um 2 % gab. Der VdL erwartet für das Jahr 2020 keine wesentlichen Verbesserungen. "Ein Lichtblick ist der Bereich der Automobillacke, dessen Negativtrend nach den aktuellen Prognosen gestoppt werden kann. Auch der Abwärtstrend bei den Druckfarben wird sich vermutlich verlangsamen", stellt Jansen in Aussicht. Die Umsätze bei den Performance Coatings würden nach heutiger Prognose deutlich im Plus landen, was überwiegend auf Preiseffekte zurückzuführen ist.
Autor(en): Wi