Das von der Plasmatreat GmbH bereits vor über 15 Jahren entwickelte und heute weltweit angewandte Openair-Plasmaverfahren benötigt kein Vakuum, es arbeitet unter ganz normalen Luftbedingungen. Robotergesteuert oder statisch fixiert, in die Fertigungslinie integriert oder extern agierend. Mit über 250km/s trifft der potentialfreie Plasmastrahl auf die Materialoberfläche und löst allein schon durch seine enorm große Ausströmungsgeschwindigkeit auch lose anhaftende Staubpartikel von der Oberfläche. Seine eigentliche Funktion auf einer Bauteiloberfläche ist jedoch eine viel weiter gehende, denn das System bietet gleich mehrere Arbeitsschritte in einem einzigen, sekundenschnellen Vorgang: mikrofeine Reinigung, statische Entladung und hohe Aktivierung. Durch den Prozess der Entladung bietet das Verfahren Reinigungseffekte, die konventionelle Systeme bei weitem übertreffen. Der Anwender macht sich hier die hohe elektrostatische Entladungswirkung eines freien Plasmastrahls zu Nutze. Hinzu kommt aber noch eine vierte Funktion: Wird dem Plasma ein Prekursor zugefügt, so können durch die spezielle Düsenkopftechnik sogar funktionale Plasma-Nanoschichten unter Atmosphäre erzeugt werden, ein Prozess, für den das Unternehmen im Frühjahr mit dem Industriepreis 2012 in der Kategorie "Produktionstechnik" ausgezeichnet wurde. "Die Doppelwirkung von mikrofeiner Reinigungskraft und hoher Aktivierung in ein und demselben Arbeitsgang übertrifft die Effektivität herkömmlicher Systeme bei weitem. Die Vorbehandlung mit dem Plasma bewirkt eine relevante und exakt justierbare Steigerung der Adhäsionsfähigkeit und Benetzbarkeit der Materialoberfläche. Die Folge sind u.a. homogene Lackverläufe und eine langzeitstabile Haftung von Klebstoffen und Beschichtungen auch bei allerhöchster Beanspruchung", erklärt Joachim Schüßler, Verkaufsleiter der Plasmatreat GmbH.
Dem Besucher wird auf der Messe eine besondere Vorführung geboten: Auf einem Bildschirm wird er die digitale Animation des Prozesses betrachten und im selben Moment vor sich in einer Roboterzelle die der Präsentation entsprechende reale Vorbehandlung erleben können. Der Roboter steuert nicht nur die Plasmadüsen, sondern auch die gesamte Bildschirmpräsentation. Er verfügt über ein automatisches Werkzeugwechselsystem, so dass der Betrachter sowohl den Einsatz schonender, großflächiger Rotationsdüsen, wie auch den der punktuell intensiv arbeitenden statischen Düsen erleben kann. Beispielhaft gezeigt werden in einem kontinuierlichen Ablauf die Reinigung eines Aluminiumdruckgussgehäuses, die Aktivierung einer Kunststoffoberfläche sowie der kombinierte Einsatz von Feinstreinigung und ortsselektiv aufgebrachter Plasmabeschichtung auf einem Aluminium-Motorpumpengehäuse.
Zu den großen Vorteilen des computergesteuerten und monitorüberwachten Openair-Plasmaprozesses zählt seine Sicherheit und Reproduzierbarkeit im Herstellungsprozess. Im Vergleich zu herkömmlichen Vorbehandlungsmethoden wie z.B. der Verwendung von lösemittelhaltigen Chemikalien, ist diese Technik nicht nur wirtschaftlich effizienter, sondern auch umweltfreundlich. Nasschemische Feinreinigungsmethoden werden durch das atmosphärische Plasmaverfahren vollständig ersetzt.
Über Plasmatreat:
Plasmatreat ist ein mittelständisches, weltweit operierendes Unternehmen mit Technologiezentren in Deutschland (Hauptsitz), den USA, Kanada, China und Japan sowie Tochtergesellschaften und Vertriebsbüros in derzeit 25 Ländern. Die bereits im Jahre 1995 patentierte Plasmatechnologie Openair ist heute in nahezu allen Industriebereichen rund um die Welt im Einsatz.
Weitere Informationen unter:
Parts2Clean 2012: Halle 1-G 702/H 801
Bild: In nur einem Arbeitsschritt: mikrofeine Reinigung, statische Entladung und hohe Aktivierung der Materialoberfläche mittels Openair-Plasma
Autor(en): Plasmatreat