Die Technische Universität Ilmenau hat ein Forschungsprojekt gestartet, mit dem es kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht werden soll, ihre Produktionsprozesse mithilfe Künstlicher Intelligenz besser zu planen. Bei dem Projekt "AgiLief" (Agile Engineering- und Lieferkettenplanung für neue Produkte durch frühzeitige Mustererkennung) kooperiert die TU Ilmenau mit drei Partnern – dem Softwareentwickler Berghof Systeme, Analytik Jena GmbH, einem Unternehmen für Analysemesstechnik und Biotechnologie, und IWB Industrietechnik GmbH, einem Maschinebauunternehmen aus Gotha. Zwei Jahre lang entwickelt das Team eine selbstlernende Planungssoftware, die es ermöglichen soll, die Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten bereits zu Beginn des Herstellungsprozesses für alle Herstellungsabläufe zur Verfügung zu haben und im Laufe der weiteren Produktentwicklung in Echtzeit zu präzisieren. So soll die Zeitspanne zwischen Entwicklung und Herstellung eines neuen Produkts deutlich verkürzt werden. Mithilfe von Daten früherer Unternehmensprojekte ermittelt die Planungssoftware durch Nutzung von KI und Methoden der Mustererkennung bereits bei der Erstellung des ersten Entwurfs eines neuen Produkts oder Projekts die dafür benötigten Entwicklungs- und Fertigungskapazitäten. Bei fortschreitendem Produktionsprozess wird die sich selbst verbessernde Software stetig synchronisiert und aktualisiert, sodass dem Unternehmen zu jedem Zeitpunkt die neuesten Daten vorliegen. Die so ermittelten Daten werden automatisch an ein angeschlossenes Netzwerk von Partnerunternehmen weitergeleitet, damit zum Beispiel Lieferanten sich Termine frühzeitig vormerken können und für die Auslieferung der Produkte eine zuverlässige Planungsgrundlage haben. Auf Basis der in den kommenden zwei Jahren zu entwickelnden Produktionssoftware wird an der TU Ilmenau eine Demonstrationsanlage aufgebaut, die eine digitalisierte Hersteller-Lieferanten-Kunden-Beziehung simuliert. Dann erhalten kleine und mittlere Unternehmer in Thüringen Einblick in modernste Produktionstechnologie, um diese in der Zukunft auch in ihrem Unternehmen einzusetzen.
Autor(en): mak