Die Fachhochschule Kiel und das Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel arbeiten in dem Verbundprojekt "MiCorFe" mit weiteren Partnern daran, einen Schutz gegen mikrobielle Eisenkorrosion im Offshore-Bereich zu entwickeln.
Mikrobielle Eisenkorrosion (MIC) verursacht nach neuesten Schätzungen allein in Deutschland jährlich Schäden in Milliardenhöhe und bedroht vor allem die Stahl-Gründungen von Offshore-Windkraftanlagen. Expertinnen und Experten erwarten, dass die globale Erwärmung die Schäden noch deutlich steigern wird. Bislang ist kein wirkungsvoller umweltverträglicher Schutz bekannt.
Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit mehr als 1.000.000 Euro geförderte interdisziplinäre Projektteam "Mikrobielle Fe-Korrosion und mögliche Korrosionsschutzmaßnahmen im Monopile von Offshore-Windenergieanlagen (MiCorFe)" versucht, die speziell an dieser Biokorrosion beteiligten Mikroorganismen zu identifizieren und neue, praktikable und umweltverträgliche Strategien für deren Hemmung zu entwickeln.
Für Untersuchungen unter realen Bedingungen nutzt das Forschungsteam die 80 km vor Sylt gelegene Forschungsplattform FINO3. Projektleiterin Prof. Dr.-Ing. Jana Schloesser von der FH Kiel setzt auf interdisziplinäre enge Zusammenarbeit von Mikrobiologen, Geochemikern, Materialwissenschaftlern und Ingenieuren sowie deren unterschiedliche Expertisen. Entwicklungsingenieur Christian Niepel vom Projektpartner Krebs Korrosionsschutz GmbH, der die Prüfkörper zu Verfügung stellt, erhofft sich Erkenntnisse für die Entwicklung neuer Beschichtungswerkstoffe und -methoden. Der vierte Projektpartner, die Jörss – Blunck – Ordemann GmbH (JBO), steuert seine Expertise in der Planung und Instandhaltung von Windenergieparks bei und verantwortet die rechnerische Simulation der Lebensdauer korrodierter Stähle.
Autor(en): spa