Lange Zeit wurden die in München-Allach von Siemens Mobility gefertigten Lokomotiven und Wagenkästen mit klassischen mobilen Hochdruck-Handspritzgeräten grundiert und decklackiert – eine Technik, die zwar bewährt und robust ist, aber den stetig steigenden Erwartungen an Effizienz, Reproduzierbarkeit, Digitalisierung, Bedienkomfort und Sicherheit nicht mehr gerecht wurde. Grund genug, um in eine zeitgemäße Anlagentechnik zu investieren, die den Erfolg der Siemens-Tochter auch langfristig sicherstellen kann.
Wohin geht die Reise?
Das Hauptaugenmerk lag auf zwei wesentlichen Aspekten: Dem Ausbau der Produktionskapazitäten bei optimaler Nutzung der Beschichtungsstoffe und der bestmöglichen Überwachung des Lackierprozesses bei konstant hoher Beschichtungsqualität. Darüber hinaus sollten aber auch die Aspekte Maschinensicherheit und Bedienkomfort nicht zu kurz kommen und der Faktor Mensch möglichst aus der Qualitätsgleichung herausgenommen werden. Und nicht zuletzt sollte die neue Technik auch preiswert sein. Letzten Endes konnte das Gesamtpaket des Spezialisten für Oberflächentechnik Dete überzeugen, weil es alle geforderten Qualitäten in einem Anlagenkonzept aus einer Hand zusammenfassen konnte.
Das Herzstück der Anlage bildet eine zentrale Hochdruck-Farbversorgung, die alle drei Lackierkabinen gleichzeitig mit einer Hydrometall-Grundierung und zwei Hydro-Dickschicht-Decklacken der Firma Weilburger Coatings versorgen kann. Diese wurde von Dete mit einer eigens für diese Anwendung entwickelten Rührwerkssteuerung ausgerüstet, damit die drehzahlgeregelten Elektrorührwerke die Lacke exakt nach Herstellerangaben homogenisieren können. Für eine hohe Energieeffizienz bei gleichzeitiger Materialschonung sorgt eine Druckabsenkung im Zirkulationsmodus. Dadurch wird ein Absetzen der Lacke in den Rohrleitungen verhindert und der Druckluftverbrauch der Versorgungspumpen auf ein Minimum reduziert. Bei längeren Stillstandphasen kann die Anlage auch in einen Ruhemodus versetzt werden, bei dem nur die Rührwerke in Betrieb bleiben. Jede einzelne Kabine verfügt über eine autarke elektronische 2K-Anlage vom hauseigenen Typ Detronic Mix Advance, die bis zu vier Lackierpistolen gleichzeitig versorgen kann.
Der komplette Beitrag ist in der JOT 09/2021 erschienen.
Autor(en): DETE Dr. Tettenborn