Mit Blick auf zukünftige Anforderungen wurden die Lackierprozesse beim Schienenfahrzeugbauer Bombardier am Standort Görlitz hinsichtlich Qualität und Effizienz optimiert. Das konkrete Ziel: Eine moderne Lackieranlage für konstante Lackierergebnisse in reproduzierbar hoher Qualität. Außerdem sollten Fehlerquellen minimiert, die Lackierprozesse insgesamt weiter automatisiert und professionalisiert werden. Den Auftrag zum Bau der neue Lackieranlage erhielt Oltrogge, Spezialist für Oberflächentechnik und langjähriger Partner von Bombardier. Herzstück der Farbversorgung sind acht pulsationsarme Hochleistungs-Kolbenpumpen von Binks. Diese pumpen den Lack in die acht Prozessvorlagebehälter und gewährleisten so den enorm hohen Materialbedarf bei der Veredelung der Wagenkasten in gleichbleibender Qualität. Jede ihrer vier Regular-Anlagen versorgt dabei zwei Präzisionsspritzpistolen mit Farbe. Hier kommt unter anderem eine manuelle Spritzpistole von Sames Kremlin (Xcite Airmix) zum Einsatz. Sie liefert eine hohe Zerstäubungsqualität und spart dank hoher Übertragungseffizienz Material und damit Kosten ein.
Gesteigerte Produktivität bei kürzeren Durchlaufzeiten
Für das korrekte Aufrühren der Lacke gemäß Herstellerempfehlung sind die Prozessvorlagebehälter zusätzlich beheizt. Sie erlauben außerdem einen Lackwechsel oder Fassaustausch ohne Unterbrechung der Lackiervorgänge und tragen damit wesentlich zur Effizienzerhöhung des Lackierprozesses bei. Zur weiteren Qualitätssicherung installierte Oltrogge ein zentrales Steuerungs- und Überwachungssystem, das weit über den Standard hinaus geht und in seiner Art einzigartig ist. Die vollständig digitalisierte Steuerung erlaubt zum ersten Mal individuell programmierbare Aufrührzeiten. Alle Zuleitungen von Lack, Härter und Lösungsmittel sind außerdem mit Drucksensoren ausgestattet, damit jederzeit im laufenden Betrieb die Farbversorgung an wichtigen Schnittstellen visualisiert und, wenn nötig, optimiert werden kann. Dies gewährleistet ein absolut reproduzierbares Lackierergebnis.
Seit die Anlage im September 2017 in Betrieb gegangen ist, verzeichnet Bombardier zehn Prozent mehr Produktivität sowie eine Zeitersparnis von zwei Stunden pro Tag, da zeitintensive Farbwechsel entfallen. Damit einhergehen insgesamt merklich kürzere Durchlaufzeiten. Auch die Lackierergebnisse sind deutlich stabiler, weniger fehleranfällig und reproduzierbar.
Autor(en): Oltrogge