Veränderte Fertigungsprozesse und -verfahren, wie zum Beispiel die additive Bauteilfertigung, halten Einzug in allen bekannten Industriesektoren. Bestehende reinigungstechnische Lösungen sind häufig nicht geeignet und die Mengen rechtfertigen zu Beginn nicht die Beschaffung spezifischer Reinigungstechnik in Verbindung mit den erforderlichen Rahmenbedingungen. Die Spezifikation und Bauteil-Bandbreite wird stetig größer. In der Medizintechnik wird sich voraussichtlich Anfang 2020 ein ganz eigenständiger Bedarf entwickeln. Diese Branche ist gerade in Deutschland durch ein sehr breites Netz von kleinen und mittelständischen Zulieferern geprägt, die ihre Prozesse an den bisher relevanten Regularien auszurichten hatten. Gerade durch die neue EU-Medizinprodukte-Verordnung (MDR), welche dann in Kraft tritt, steigen die regulatorischen und qualitätsrelevanten Anforderungen mit erheblichen Auswirkungen auf die kleineren und zugleich hochflexiblen Marktteilnehmer. Dadurch erforderliche Investitionen in zum Beispiel neue Reinigungsanlagen sowie die zugehörigen personellen und organisatorischen Rahmenbedingungen, stehen häufig in keinem Verhältnis zur Ausbringungsmenge und Umsatz dieser Unternehmen. Eine Lösungsmöglichkeit stellt die Vergabe an externe Dienstleister oder auch die direkte Kooperation mit anderen Herstellern dar. Etwa zur gemeinschaftlichen Gründung einer eigenen Lohnreinigung in Form eines "Maschinenrings" mit Anlagen und Prozessen, die sich den jeweiligen Regularien stellen und die nachvollziehbar sowie validierbar sind.
Autor(en): Gerhard Koblenzer, LPW