Insgesamt 436 Unternehmen hatten sich dieses Jahr in einem wissenschaftlichen Auswahlverfahren bei Wettbewerb Top 100 um das Innovationssiegel beworben. 294 waren erfolgreich und nahmen auf dem Summit die persönliche Gratulation von Ranga Yogeshwar entgegen. Dieser weist auf die Vorbildfunktion der Preisträger hin: "Innovatoren sind Vordenker, aber immer auch Vormacher", sagt Yogeshwar. "Sie stellen ihre Produkte auf den Prüfstand und fragen sich, welche Anforderungen eine ökologische Gesellschaft und eine klimagerechte Welt stellen werden. Und sie prüfen, welche Möglichkeiten und Herausforderungen die zunehmende Digitalisierung für Kooperationsformen, soziale Beziehungen und somit auch für die Mitarbeiterbindung mit sich bringen wird." Die Innovationskraft der Bewerber haben Prof. Dr. Nikolaus Franke und sein Team während des Wettbewerbs anhand von mehr als 100 Leistungsindikatoren in fünf Kategorien überprüft. Für die Forscher ist besonders wichtig, ob die Innovationen eines Unternehmens nur ein Zufallsprodukt sind oder aber systematisch geplant werden und damit auch in der Zukunft wiederholbar sind. Damit alle Teilnehmer dieselben Chancen haben, wird das Top-100-Siegel in drei Größenklassen vergeben, die sich nach der Anzahl der Beschäftigten richten: bis 50 Mitarbeiter, 51 bis 200 Mitarbeiter und mehr als 200 Mitarbeiter. "Wie sehr ist ein Unternehmen auf Innovation ausgerichtet? Wie konsequent folgen seine Strukturen diesem Ziel? Bei Top 100 untersuchen wir das", erläutert Prof. Dr. Nikolaus Franke, der wissenschaftliche Leiter des Wettbewerbs. "Die innovativsten Mittelständler erhalten das Siegel. Es zeigt, dass sie hervorragend für künftige Herausforderungen gerüstet sind."
Verschiedene Kennzahlen belegen die Innovationsstärke der ausgezeichneten Unternehmen. So erzielten sie 39 % ihres Umsatzes mit Marktneuheiten oder innovativen Verbesserungen. 80 % der Mittelständler haben zudem im Zeitraum 2018 bis 2020 Geschäftsmodell-Innovationen durchgeführt – also ihr Geschäftsmodell bewusst verändert. Den Top-Innovatoren wurden in den Jahren 2018 bis 2020 614 nationale und 2357 internationale Patente erteilt. So viel Innovationsfreude wirkt sich auch auf die Schaffung von Arbeitsplätzen aus: Die ausgezeichneten Unternehmen beabsichtigen, innerhalb von drei Jahren 18.500 neue Mitarbeiter einzustellen.
LPW, Mankiewicz und Dörken ausgezeichnet
In der Größenklasse 51 bis 200 Mitarbeiter wurde beispielsweise LPW Reinigungssysteme mit dem Innovationssiegel ausgezeichnet. In dem wissenschaftlichen Auswahlverfahren überzeugten die Riedericher Reinigungsspezialisten besonders in der Kategorie "Innovationserfolg". LPW zählt zu den führenden Anbietern hochwertiger Anlagen sowie Verfahrenstechnologien in der industriellen Bauteilereinigung mit wässrigen Medien und ist unter anderem in der Medizintechnik, der optischen und Halbleiterindustrie sowie in der Luft- und Raumfahrt ein gefragter Partner. Auch der Hamburger Lackhersteller Mankiewicz gehört zu den innovativsten Unternehmen des deutschen Mittelstands und belegte in der Größenklasse mit mehr als 200 Mitarbeitern sogar den dritten Platz. Ebenfalls in dieser Größenklasse ausgezeichnet, wurde die Ewald Dörken AG. Der Lackhersteller hat beispielweise eine Funktionsfarbe entwickelt, die resistent gegenüber dem Coronavirus und dem Krankenhauskeim MRSA ist. Kontaktinfektionen über Wandflächen sind somit nahezu ausgeschlossen. Da die Rezeptur zudem frei von Bioziden sowie Konservierungs- und Lösemitteln ist, gelangen diese Stoffe erst gar nicht in die Raumluft.
Autor(en): wi