Der Verband der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) hat sich am 18. Mai 2022 zu seiner ordentlichen Mitgliederversammlung in Baden-Baden getroffen. Auf die mehr als 100 Teilnehmer aus 68 Mitgliedsunternehmen und zahlreichen Gästen wartete ein umfassendes Programm: Los ging es bereits am Vortag mit ersten Treffen der Fachgruppen, auf denen die drängendsten Themen der Branche besprochen wurden. Vor allem der Green Deal der EU und insbesondere die neue Chemikalienstrategie wurden diskutiert, aber auch die neue Druckfarbenverordnung und die Biozid Gesetzgebung waren komplexe Punkte.
Vizepräsident Robert Fitzka begrüßte, in Vertretung des verhinderten VdL-Präsidenten Peter Jansen, die Teilnehmer sowie Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums, des Handels und weiterer Verbände. In seiner Eröffnungsrede strich Fitzka die schwierigen Monate heraus, denen sich viele Firmen in der Covid-19-Pandemie ausgesetzt sahen. Selbst Gewinner der Corona-Krise litten zuletzt unter galoppierenden Rohstoffpreisen und belasteten Lieferketten. Der Ukraine-Krieg tue sein Übriges. Auch mehrere Farbenhersteller haben Geschäftsbeziehungen in die Ukraine oder nach Russland und litten nun unter dem Konflikt. Die schwierigen Zeiten unterstrichen die von Fitzka präsentierten Wirtschaftszahlen: "Der Markt ging insgesamt um knapp 5 % zurück, das laufende Jahr ist aufgrund der komplexen Weltlage kaum prognostizierbar."
Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Kanert vertiefte anschließend die politischen Themen und erläuterte die wichtigsten Projekte des VdL. Danach standen Personalien auf dem Programm: Dr. Carl Epple (Epple Druckfarben) und Klaus-Georg Gast (Axalta Coating Systems) wurden mit großer Mehrheit in das Präsidium gewählt. Christian Wiemer (Geholit + Wiemer) wurde für seine großen Verdienste zum Ehrenmitglied des VdL ernannt.
Anschließend stellte Berthold Welling, Leiter der Abteilung Recht, Steuern und Nachhaltigkeit im Verband der chemischen Industrie (VCI) als Keynote-Speaker zum Thema "Lieferkettensorgfaltspflichten in Deutschland und Europa" den Zuhörern das neue Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz vor. "Social Media für den Mittelstand - Fluch oder Segen?" lautete der Vortrag von Patrick Schmidt-Kühnle. Der Kommunikator stellte die Struktur der Social-Media-Kanäle von BASF SE vor und zeigte Möglichkeiten, wie mittelständische Firmen deren Erfahrungen nutzen und überlegt in soziale Medien investieren können. Auf einer lebhaften Podiumsdiskussion wurde das umfassende digitale Thema auch anhand von Best-Practice-Beispielen aus der Branche diskutiert. Abschließend dankte Dr. Martin Kanert für das rege Interesse und lud zum nächsten Treffen in den hohen Norden ein: 2023 wollen sich die Mitglieder in Lübeck treffen.
Autor(en): sey