Die hochdigitalisierte Fabrik des SAIC Volkwagen Joint Ventures (SVW) nahe Shanghai wurde primär für die Herstellung von vollelektrischen Fahrzeugen auf Basis des modularen E-Antriebsbaukasten (MEB) gebaut. Die erste Phase der Vorproduktion in Anting beginnt mit einem speziell auf den chinesischen Markt ausgerichteten ID-Modell der Marke Volkswagen. Künftig ist dort vorgesehen, vollelektrische Modelle auf MEB-Plattform für verschiedene Marken des Konzerns zu fertigen. Insgesamt ist geplant, die lokale Produktion auf 15 MEB-Modelle verschiedener Marken bis 2025 zu erhöhen. Für dieses Werk hat Dürr Systems den kompletten Lackieranlagenbau inklusive eigenentwickelter Softwareprodukte aus der DXQ-Linie geliefert. Rund 3.500 digitale Datenpunkte zeichnet eine smarte Lackierlinie allein für jede einzelne Karosserie auf. Daneben liefern Sensoren viele Gigabyte, etwa mit Prozesswerten zu Temperatur, Druck und Feuchtigkeit. Diese Informationen sind das Rohmaterial, um die Overall Equipment Effectiveness (OEE) einer Lackiererei zu steigern.
Parallelentwicklung von Software und Anlagenbau
Die Digitallösungen wurden parallel zur Planung und dem Engineering der Tauchlackierung RoDip, der Lackierkabinen mit Trockenabscheidung EcoDryScrubber, des Trockners und der Abluftreinigung entwickelt. Der Anforderungskatalog von SVW deckte sich größtenteils mit der Entwicklungsagenda der Digital Factory von Dürr, sodass einige neue DXQ-Produkte Einzug in das Werk fanden. Während der 1,5-jährigen Projektdauer arbeiteten sechs internationale Teams von Dürr mit jeweils bis zu zehn Entwicklern an den neuen Technologien und stimmten sich in kurzen Sprints eng mit SVW ab. Um eine reibungslose IT-Installation in China zu gewährleisten, wurden alle Funktionalitäten der Software zuerst im Dürr-Headquarter in Bietigheim-Bissingen in einer Testumgebung geprüft, die 1:1 den Bedingungen in Anting entsprach.
Der komplette Beitrag ist in der JOT 07/2021 erschienen.
Autor(en): Dürr Systems AG