Für zweifarbige Lackierungen bei Automobilen ist bisher Abkleben, Pre-Maskierungen und Feinmaskierungen sowie ein Anschliff der zu lackierenden Bereiche und ein zweiter Lackierdurchgang nötig. Im Anschluss an nun notwendige Reinigungen können die Kontrastapplikationen aufgetragen und mit Klarlack versiegelt werden. Dann fährt die Karosse ein zweites Mal durch den Trockner, es erfolgt die Demaskierung und eine Endkontrolle. Das ist sehr zeit- und kostenintensiv und verursachte neben dem hohen Arbeitsaufwand auch einen hohen Materialverbrauch durch die nötigen Folien und Klebebänder. Das oversprayfreie Lackieren (OFLA), das bei Audi zum ersten Mal zum Serieneinsatz kommt, revolutioniert diesen zeit- und materialintensiven Prozess. Nach der Basislackapplikation erfolgt eine partielle Zwischentrocknung des Daches. Im Anschluss wird die Kontrastfarbe durch einen Applikator ohne Overspray direkt in der Linie auf die Karosse aufgetragen. Damit lässt sich eine Dachkontrastlackierung durch das Aneinanderreihen einzelner randscharfer Streifen realisieren, ohne dass Overspray entsteht. Ein Abkleben der Karosserie ist nicht mehr erforderlich. Nach Auftrag der Kontrastlackierung fährt die Karosse in den Konvektionsofen. Wichtiger Bestandteil des neuen Konzepts ist die Zwischentrocknung des Basislacks vor der OFLA-Applikation, die mit Hilfe eines Infrarot-Moduls erfolgt.
Der komplette Beitrag ist in der JOT 06/20201 erschienen.
Autor(en): Heraeus Noblelight