Vor dem Hintergrund der Veröffentlichung des zweiten REACH-Evaluationsberichtes der EU-Kommission am 5. März 2018 hat der Zentralverband Oberflächentechnik e.V. (ZVO) nun erstmals kritisch Stellung bezogen. Der Bericht der Kommission über die Anwendung der REACH-Verordnung wird alle fünf Jahre erarbeitet und veröffentlicht. Der Bericht weise zahlreiche Mängel im Umfeld von REACH auf, so die zusammenfassende Bewertung des ZVO. Die Schlussfolgerung des Berichtes, die Verordnung funktioniere bereits, sei daher irreführend. Folglich sei es auch kritisch zu betrachten, dass die Kommission die als mangelhaft erkannten Prozesse derzeit weiterlaufen beziehungsweise lediglich marginal optimieren wolle, ohne grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Weiterhin bemängelt der Verband, dass zum Grad der Erreichung der in der REACH-Verordnung festgelegten Ziele keine festen Angaben gesetzt würden. Zur Erstellung quantitativer Ergebnisse fehlten derzeit entsprechende Methoden und Kriterien, die durch die EU-Behörden erstellt werden müssten. Aussagen zu notwendigen Ressourcen für eine EU-einheitliche, überprüfbare Durchsetzung würden nicht getroffen. Zudem betone der Bericht zwar die Entlastung für KMU als dringend notwendig, gebe aber keine Vorschläge, wie dies umzusetzen sei. Zu begrüßen sei der Ansatz, relevante Fälle der Risikominimierung zu identifizieren, um höhere Effizienz zu erreichen. Ein Bekenntnis, sich zunächst auf diese relevanten Fälle zu beschränken, sei jedoch nicht enthalten. In seiner abschließende Stellungnahme prognostiziert der ZVO, dass das Vorhaben, zulassungspflichtige Stoffe vor dem Ablauftermin auf eine mögliche Beschränkung zu prüfen, die mangelnde Vorhersagbarkeit und Marktverunsicherung weiter verstärken werde.
Die vollständige Stellungnahme des Zentralverbands Oberflächentechnik e.V. (ZVO) lesen Sie in der Juli-Ausgabe der JOT (Erscheinungstermin: 29.06.2018).
Autor(en): uz