Die Forschungszulage, also die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE), stößt in der Chemie- und Pharmabranche auf großes Interesse. Das zeigt eine gemeinsame Studie zur steuerlichen Forschungsförderung des ZEW Mannheim und des Centers für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) der Universität Hannover im Auftrag des Verbands der Chemischen Industrie (VCI). Die Branche ist laut der Studie einer der Top-Antragsteller. Bis Ende März 2023 wurden zur FuE-Förderung aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie mehr als 1.300 Vorhaben von fast 400 Antragstellern eingereicht. Mit einem Anteil von 6,3 % aller Anträge zählen laut Co-Autor Dr. Christian Rammer, stellvertretender Leiter des ZEW-Forschungsbereichs Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik, Chemie- und die Pharmaindustrie zusammen zu den Wirtschaftszweigen mit der höchsten Anzahl an Antragstellern und belegen bezogen auf die Gesamtwirtschaft Platz 4. Mehr Anträge hätten nur die Informationsdienstleistungen, der Maschinenbau und die Elektroindustrie gestellt.
Der hohe Anteil an bewilligten Anträgen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie von 90 % unterscheide die steuerliche FuE-Förderung deutlich von der Projektförderung und ermögliche eine gute Planbarkeit und Technologieoffenheit, von der vor allem kleine und mittlere Unternehmen profitierten.
Neben der Forschungszulage erwartet sich Ulrike Zimmer, VCI-Bereichsleiterin Wissenschaft, Technik und Umwelt, weitere positive Effekte vom Wachstumschancengesetz. Die ZEW-Untersuchung zeige, dass die geplante Ausweitung der Forschungszulage im neuen Wachstumschancengesetz besonders für KMU attraktiv sein werde. Durch das Gesetz soll die Forschungszulage auf zwölf Millionen Euro ausgeweitet, Sachkosten förderfähig und der Fördersatz für KMU auf 35 % angehoben werden. Die Studie prognostiziert, dass davon vor allem mittelgroße Unternehmen mit 250 bis 999 Beschäftigten profitieren. Der Anteil der förderfähigen FuE-Aufwendungen bei diesen Firmen werde von 39 auf 64 % steigen.
Autor(en): spa