Die Richard Geiss GmbH hat sich die Herstellung CO2-neutraler Lösemittel zum Ziel gesetzt. Dafür hat der Lösemittelspezialist aus Offingen seinen hauseigenen Drehrohrofen modernisiert. „Eine CO2-reduzierte Produktion wirkt sich eben nicht nur positiv auf den CO2-Fußabdruck unseres Unternehmens aus, sondern letzten Endes auch auf die CO2-Bilanz unserer Produkte“, erklärt Bastian Geiss, geschäftsführender Gesellschafter der Richard Geiss GmbH. „Das ist natürlich auch für unsere Kunden und ihr Umweltmanagement interessant.“
Das Unternehmen betreibt seit Jahrzehnten Kreislaufwirtschaft und zählt europaweit zu den führenden Experten für Lösemittelrecycling. Einige der Destillate sparen bis zu 90 % CO2 im Vergleich zu Frischware. In dem Drehrohrofen werden Destillationsrückstände aus dem Aufarbeitungsprozess der Lösemittel thermisch vor Ort verwertet. Bis zu 50.000 t Altware pro Jahr kann das Unternehmen am Standort in Offingen zu hochreinen Destillaten aufarbeiten. Die dadurch entstehende Energie nutzt die Richard Geiss GmbH wiederum für die Lösemittelaufbereitung und reduziert mit dem Konzept „Waste to Energy“ ihren Gasverbrauch um rund 25 %.
„Dass wir dank des modernisierten Drehrohrofens nun rund ein Viertel der Energie für den Destillationsprozess bei uns am Standort selbst erzeugen und dadurch Gas einsparen, reduziert den CO2-Fußabdruck unserer Lösemittel-Rezyklate enorm“, verdeutlicht Bastian Geiss. Durch die Modernisierung des Drehrohrofens hat sich auch der Umfang der dort verwertbaren Stoffe erweitert und die Verbrennungskapazität von 3000 auf 6000 t pro Jahr verdoppelt. Der CO2-Fußabdruck hat sich um 1482 t pro Jahr verringert.
Mit der thermischen Verwertung der Rückstände aus der Destillation direkt vor Ort spart sich der Lösemittelspezialist zusätzlich Logistik und Transportwege. So rechnet das Familienunternehmen damit, dass dank des modernisierten Drehrohrofens jährlich um 300 Lkw-Frachten entfallen, die früher zur externen Entsorgung benötigt wurden.
Autor(en): spa