Industrielle Beschichter mit wirtschaftlicher Situation zufrieden

Weiterhin recht zufrieden mit der wirtschaftlichen Situation im 1. Quartal 2023 als auch dem Verlauf des Geschäftsjahres 2022 sind die Mitglieder des ZVO-Fachbereichs "Industrieller Beschichter". Sie trafen sich am 14. März 2023 zu ihrer ersten diesjährigen Sitzung. Die Unternehmen aus diesem Fachbereich bieten überwiegend kathodischen Korrosionsschutz an. Zwar hat die Dynamik im zweiten Halbjahr 2022 deutlich an Schwung verloren, das überraschend starke erste Halbjahr 2022 hat aber dazu geführt, dass die Umsatzplanungen für 2022 erreicht werden konnten. 2022 konnten Umsatzsteigerungen von 10 bis 20 % erzielt werden, allerdings ging die produzierte Menge um durchschnittlich 10 % zurück. Aufgrund der allgegenwärtigen geopolitischen Probleme erwarten die industriellen Beschichter für und in 2023 weiterhin einen Rückgang ihrer Geschäfte, obwohl das erste Quartal nach wie vor recht positiv verlaufen ist. Die Belastung durch die gestiegenen Chemie- und Rohstoffpreise sowie Energiekosten bleibt auf einem hohen Niveau, was dazu führt, dass Neu-Investitionen verschoben werden oder gänzlich gestrichen wurden. Getätigte Investitionen dienen der Steigerung der Energieeffizienz und vielfach der Automatisierung innerbetrieblicher Transporte, um über diesen Weg Personal aus unproduktiven Tätigkeiten für produktive Prozesse frei zu bekommen. Der ungebrochen eklatante Mangel an Fach- und Hilfskräften soll mit diesen Automatisierungs-Investitionen abgemildert werden. Öffentliche Gewerkschaftsforderungen von 10 % und mehr seien zudem sehr kontraproduktiv in den Anstrengungen der Unternehmen, eigenes Personal zu halten. Erstmals werden Personalverluste an die öffentliche Hand festgestellt. Intensiv diskutiert wurde das Thema Ausbildung, Praxisberichte über die Gewinnung von Auszubildenden und die Anforderung von Oberflächenbeschichtern beziehungsweise deren künftiger Verwendung im betrieblichen Alltag. Für den Einsatz als Anlagenführer seien Oberflächenbeschichter für viele industrielle Beschichter überqualifiziert. Für derartige Tätigkeiten sei vielfach eine Kurz-Ausbildung unterhalb des Gesellenniveaus völlig ausreichend.  Zudem sei die Berufsberatung der Arbeitsagenturen als Multiplikator für die Gewinnung von Auszubildenden nicht zu vernachlässigen. Nach Einladung ins Unternehmen und Schilderung der beruflichen Tätigkeiten hatten die Berufsberater ein völlig neues Bild vom Oberflächenbeschichter, dessen Berufsbezeichnung doch eher "Oberflächenmanager" lauten müsse, so eine Berufsberaterin.

ZVO - Preise

Durchschnittliche Preissteigerungen von Januar 2022 bis Januar 2023 wichtiger chemischer Produkte.

©ZVO

Autor(en): wi

Mehr zu ZVO

Alle Branche News