Die Oberflächenbehandlung ist in den unterschiedlichsten Branchen meist ein fester Bestandteil des gesamten Fertigungsprozesses. Deshalb müssen die jeweiligen Arbeitsschritte wie Reinigung, Kunststoffbeschichtung, Lackierung und Trocknung für einen reibungslosen und kontinuierlichen Materialfluss optimal in den gesamten Ablauf eingebunden werden. Flexible, robuste und leistungsfähige Fördersysteme sind hierfür unabdingbar. Der Transport der Bauteile bis zur Anlage erfolgt im Wesentlichen mittels Gabelstapler. Jeder einzelne Abschnitt in der Produktions- beziehungsweise Logistiklinie nutzt dann eine spezifische Fördertechnik, die exakt für die Bedingungen in diesem Bereich konzipiert ist. Für das Handling empfindlicher, frisch lackierter Teile hat sich die Hängung der Bauteile durchgesetzt. Hier werden vor allem hängende Kettenförderer wie Power+Free- oder Kreisförderer bevorzugt. Da bei Power+Free-Modulen der Antrieb nicht mitfährt, sind sie für den Einsatz in dem feuchten, nassen und heißen Ambiente von Lackier- und Vorbehandlungsanlagen prädestiniert. Sogar explosionsgefährdete Zonen lassen sich mit dieser robusten Technik schadlos passieren. In den Stationen, die der Oberflächenbehandlung vorangehen beziehungsweise nachfolgen, dominieren dagegen meist die Komponenten aus der Bodenfördertechnologie. Diese können idealerweise mit Europaletten oder Skids kombiniert werden. Werden in der Fertigungslinie Roboter eingesetzt, sind Transportsysteme, die auf dem Boden aufgebaut werden, ebenfalls im Vorteil. Die Bewegungsfreiheit der Roboterarme und damit der ungehinderte Zugang der Zentralhand zum Werkstück von oben sind durch diese Fördereinheiten gewährleistet
Logistische Vernetzung über räumliche Grenzen hinweg
Das schwächste Glied in einer Logistikanlage sind die Nahtstellen an den Auf- und Abgaben, wo die unterschiedlichen Fördertechniken direkt aufeinandertreffen. Die Präzision der Gesamtanlage und die Kalkulierbarkeit der Produktion hängen entscheidend von der einwandfreien Verknüpfung der einzelnen Teilbereiche ab. Die ATS-Gruppe entwickelt seit Jahrzehnten sowohl Boden- als auch Hängeförderer und bietet eine Vielzahl an Modulen und Systemen an, die sich auf unterschiedlichste Weise miteinander verknüpfen lassen. Durch die Synergien der verschiedenen Systeme können Anwender ihre einzelnen Bereiche optimal vernetzen und verbinden, wie das Beispiel eines Traktorherstellers in Bayern zeigt: Hier liegen die Werke der Traktormontage an drei verschiedenen Standorten und damit räumlich weit von der Oberflächenbehandlungsanlagen weg. Über eine Bestands-Power+Free wird die KTL-Anlage optimal versorgt. Die Fahrerhäuser werden nach ihrer Fertigstellung in einem Hochregal-Depot zwischengelagert. Von hier aus gehen die Lieferungen zeitgerecht an das Traktorenwerk in der gewünschten Reihenfolge. Je nach Komplexität der Karosse durchlaufen sie zuvor noch die Kleinteileanlage und die Vormontage. Um diese Förderaufgaben zuverlässig zu erfüllen, wurden Umsetzer von KTL-Power+Free auf Hochregallager sowie Bodenförderer vom Hochregallager zur Auslieferung und Umsetzer von Power+Free auf Bodenförderer benötigt. Die Übergabe durch die Umsetzer erfolgt komplett automatisch.
Der komplette Beitrag mit einem weiteren Anwendungsbeispiel ist in der Jubiläums-Ausgabe von JOT erschienen.
Autor(en): Egon Motzer, ATS-Hero Fördertechnik