VOA-Umfrage: Oberflächenveredler zwischen Pandemie und Transformation

740px 535px

Um sich ein Bild über die aktuelle Situation der Branche zu machen, führt der VOA regelmäßig Umfragen unter seinen Mitgliedsunternehmen durch. Bei der letzten Umfrage im Dezember 2020 stuften 90 % der befragten Unternehmen die Auswirkungen der Corona-Krise auf die Produktion als gering bis mittelmäßig ein. Ebenfalls erfreulich ist, dass 95 % die Entwicklung ihres Unternehmens für das Jahr 2021 positiv bis mittelmäßig einschätzen. Zwar gaben die Teilnehmer der Umfrage einen Rückgang bei der Kapazitätsauslastung (14 %), beim erwarteten Umsatz (15 %) und bei den Auftragseingängen (18 %) an, scheinbar fielen die Einbußen im Dezember aber geringer aus, als noch im Mai erwartet wurde. Dass die Mitarbeiter in der Branche bislang nicht von einer Kündigungswelle überrollt wurden, ist ebenfalls positiv zu bewerten. So gab es bei 85 % der Unternehmen keine betriebsbedingten Kündigungen im Jahr 2020. Die Kurzarbeit hat sich bisher als wertvolles Instrument für die Unternehmens- und Beschäftigungssicherung von qualifiziertem Personal erwiesen. 30 % der befragten Mitgliedsunternehmen nutzen diese Möglichkeit für durchschnittlich ein Drittel ihrer Mitarbeiter. Die Arbeitszeit wurde im Mittelwert um 26 % reduziert.

Weichenstellung für eine erfolgreiche Transformation der Branche

Für das Frühjahr plant der VOA eine erneute Umfrage unter seinen Mitgliedern, um die Situation der Branche weiter im Blick zu behalten. Es bleibt zu hoffen, dass die positive Entwicklung auch in Anbetracht des erneuten Lockdowns anhält – insbesondere vor dem Hintergrund, dass über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie hinaus wichtige Aufgaben anstehen. „Trotz der aktuell herausfordernden Pandemie-Situation dürfen wir andere drängende Themen nicht aus den Augen verlieren“, findet Dr. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des VOA. „Zum einen hat sich der Transformationsprozess der Industrie weltweit rasant beschleunigt. Zum anderen bringen die ambitionierten Klimaziele der Europäischen Kommission vor allem angesichts der Schwächephase der europäischen Wirtschaft, ausgelöst durch das Coronavirus, zusätzliche Belastungen – aber auch Chancen – für die Industrie mit sich.“  Gerade im Hinblick auf die Erfüllung der Vorgaben des European Green Deal und des Pariser Klimaschutzabkommens – Stichwort Nachhaltigkeit – stehen Veränderungen an. Unternehmen sehen sich beispielsweise mit Themen wie Energieeinsparung, dem effizienten Einsatz von Ressourcen und der Reduzierung von Emissionen konfrontiert. Bislang fehle es aber an konkreten Maßnahmen, wie die europäische Industrie von Seiten der EU im Transformationsprozess unterstützt werden kann.
"Wirtschaftlichkeit und soziale Verträglichkeit sollten vor dem Hintergrund der Corona-Krise mehr denn je Hand in Hand gehen, denn nur eine starke und wettbewerbsfähige Industrie kann für einen wirtschaftlichen Aufschwung sorgen und die notwendigen Investitionen in Klima- und Umweltschutz erwirtschaften. Das ist eine echte Zukunftschance – auch für die Unternehmen in der Oberflächenveredelungsindustrie", erklärt Dr. Becker. Für eine erfolgreiche Transformation gelte es, langfristige, industriepolitische Rahmenbedingungen zu schaffen. Zum Beispiel sei es sinnvoll, Innovationen und Forschung zu fördern, Energiepreise zu minimieren, Unternehmenssteuern zu senken und bürokratische Hürden zu beseitigen.

Weiterbildung als Grundvoraussetzung

Eine weitere Grundvoraussetzung, um Transformationsprozesse erfolgreich zu meistern und um auf dem internationalen Markt zu bestehen, ist die zukunftsorientierte Weiterbildung der Mitarbeiter. Der VOA steht seinen Mitgliedern dabei hilfreich zur Seite: Die Weiterbildungsseminare des Verbandes wurden im vergangenen Jahr entsprechend neu aufgesetzt und erstmalig online durchgeführt. Für 2021 blickt der VOA für sich und seine Mitglieder positiv in die Zukunft. "Wir starten trotz der gegenwärtigen, belastenden Situation mit einer optimistischen Grundhaltung ins neue Jahr und werden unsere Mitglieder wie gewohnt nach besten Kräften dabei unterstützen, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen", so Dr. Becker.

Autor(en): Wi

Zum Themenspecial "Corona"

 

Mehr zu Corona

Alle Branche News